Ist am 15. Juni 2022 erschienen, als Papierbuch und als E-Book. |
ISBN 978-3-96290-034-2 | Claus Küsters | Schule aus |

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Die ISBN vom Papier-Buch ist 978-3-96290-034-2 (erscheint parallel aber auch als E-Book)
Claus Küsters
SCHULE AUS
Romanartiger Bericht

Ein Englisch- und Sport-Lehrer, der als J oder Johannes und in weiteren Variationen auftritt, wirft den Blick auf das Ganze. Sein Kopf ist voller Wissen, betankt mit der Vielfalt kluger Bücher. Zudem leitet er die Theatergruppe. Es tauchen Schüler auf, die verunsichern. Dazu blasse Lehrpersonen und saftlose Vorgesetzte. Das Bild von Schule wird hier vollkommen ungewohnt gezeichnet. Nach und nach wird klar, wie dieser Mann sich der Welt gegenübersieht, aber sein Ich auch mehr und mehr vom „normalen“ Alltag abtrennt. Das ist eine Art von Rebellion. Seine Zweifel an allem Geschehen, die genaue Beobachtung von Menschen, das stete Verarbeiten, dazu immer wieder sein scharfer Blick auf unterschiedlichste Themen, machen diesen modernen Roman, genauer: diesen romanartigen Bericht, zu einer Form von Abrechnung, zugleich aber auch Weltdurchleuchtung. Johannes hadert mit dem Organismus Schule. Er gerät vielfach in Konflikte mit dem System … und dem Ablauf des Lebens überhaupt. Es tauchen auch mehrere Frauen auf: Barbara, Maria, Carmen, der Mix von Anziehung, Liebe, Abstoßung, losen Gefühlen. Und Gestalten, die das Leben auf seltsamen Wegen bestreiten. Darunter: der Obdachlose, der Großkotz, die Angepassten. – „Schule aus“ schöpft aus langen Schul-, Lebens- und Lesejahren. Aufregend, wütend, zweifelnd, weitsichtig.
Der Autor Claus Küsters wurde noch im Zweiten Weltkrieg – 1942 – im rauchigen Duisburg geboren. Zog mit den Eltern dann nach Essen, wo er Abitur machte, um darauf in Bonn und Köln Englisch, Dipl. Sportl., Literatur und Kunstgeschichte in vollen Hörsälen zu studieren. Danach wollte er ins Grüne – Umgebung bei Pforzheim –, wo er als Gymnasiallehrer dreißig lange Jahre seine Fächer unterrichtete. Dann pensionierte er sich vorzeitig. Zur Zeit schreibt und malt er anderer und sein Leben. Das Erstere ist das Interessantere.

Der Autor Claus Küsters, Foto: Fotostudio Weiß, Bad Herrenalb
EAN 9783962900342
ISBN 978-3-96290-034-2
Bestellnummer bei KUUUK 900342
Am 15. Juni 2022 ist es erschienen
Preis 15,00 [D], 15,50 [A]
12 cm breit x 19 cm hoch, TASCHENBUCH-Größe
425 Gramm
256 Seiten
ca. 1,59 cm dick (Buchrücken)
Zusätzlich auch als E-Book erhältlich


Der Roman von Claus Küsters in der Pforzheimer Zeitung, hier die ONLINE-Ausgabe vom 24.6.2022
Eine Artikel von Winnie Gegenheimer
Ein Buch mit Tiefgang: Autor aus Dobel veröffentlicht mit 80 Jahren seinen Roman „Schule aus“
Bitte lesen Sie die den Artikel bei der PZ.
DIREKT-LINK zur PZ-Online-Version, Artikel zum Roman „Schule aus“

Oft mit eigenen Wortschöpfungen
Roman | Claus Küsters‘ sechtes Werk heißt „Schule aus“…
Von Winnie Gegenheimer


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Wer sollte dieses Buch besonders gern lesen?
1. Alle Menschen, die mehr als nur leichte (bis seichte) Bücher lesen wollen.
2. Alle Menschen, die sich wahrhaft und aufrecht mit dem Leben, auch dem eigenen, auseinandersetzen.
3. Alle Menschen, die große Kritik am „System Schule“ haben.
4. Alle Schüler*innen, die unter ihren Lehrern leiden.
5. Alle Lehrer*innen, die unter ihren Schülern leiden.
6. Alle Lehrer*innen, die unter den blassen Kollegen und Vorgesetzten leiden.
7. Alle Menschen, die große Grundfragen an die Existenz stellen.
8. Alle Menschen, die viel Seltsames, Unverstehbares, Widersprüchliches, Belangloses in unserem Dasein entdecken.
9. Alle Menschen, die das Bekenntnis eines Mannes lesen wollen, der sich bewusst für einen frühzeitigen Ausstieg aus der Schule entschieden hat.
10. Alle Menschen, die einen wachsamen und vielfältigen, auch distanzierten Blick auf die Welt und den Alltag haben.
11. Alle Wissenden, aber manches dann doch nicht Wissenden.

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SCHLAGWORTE | STICHWORTE
Schule | Schule aus | Ende der Schule | Lehrer | Pension | Roman | Bericht | Abschied | Bilanz | Leben | Lehrerdasein | nachdenken | Kritik | Lebensbilanz | Wut | Rebellion | Analyse | Angepasste | angepasste Lehrer | angepasste Lehrerinnen | Vorgesetzte | seltsame Kollegen | saftlos | kraftlos | interesselos | Liebe | Anziehung | Liebelei | Affairen | Großkotz | Penner | Obdachloser | Sexualität | Sport | Unterricht | Theater | Isolation | sich wehren gegen | Widerstand | innere Emigration | aussteigen | weggehen | Roman | romanartig | Bericht | klarsichtig | außergewöhnlich | belesen


| ZITATE aus dem romanartigen Bericht von Claus Küsters |
SCHULE AUS
– Lehrer: Sie haben…du hast wohl…ich bin beleidigt, dass du mich für blöd gehalten hast. Lass also etwas Zerknirschung rüberkommen…
– W: Ich bitte um etwas Entschuldigung, Herr Schwarz.
– Lehrer: …rüberkommen, und wir machen mit dem Kompromiss weiter. Keine Direktorbehörde, Theater anstatt. Außerdem: Mein Name ist Weiß.
– W: Sorry again.
– Lehrer: Keine Entschuldigungsinflation! Bis zur Probe also.
Eine gewisse Freundschaftlichkeit war geblieben. Das Problem war gelöst und uninteressant gewor-
den.
SEITE 8
Diese Ego-Ausschließlichkeit war Desinteresse am Außen, mitmenschlich, politisch, kulturell – Ich-Monaden überall. Kritikloses Schweigen war der stillstehende Hauptgrund für Beförderung, also gab es wochenlang auch keine Interesse, keine Zeichen der Betroffenheit – ich erzähle das hier zum zweiten Mal –, als 2001 die Türme des World Trade Centers einstürzten und alle Medien von diesem Ereignis überquollen. Dem Johannes schwindelte, man konnte doch nicht so einfach im Lehrplan fortfahren, weil…Doch man konnte!
SEITE 12
– Johannes: Warum?
– Der da: Weiß nicht. Wäre wohl störend aufgefallen.
– J: Störend ist das Wort! Und bei mir bist du, sind Sie, allerdings unliebsam aufgefallen, ihr hier in eurem Hasenkäfig! Ich werde schockkrank und ihr schafft und schlafft weiter wie immer!
– Ach du, mit deinem ewigen Kritikmatsch!
– J: Ach ihr mit eurer faden Trantütigkeit, ihr tränt daher und wacht ja nur auf Befehl der Behörde auf. Ihr studierten Hohlkörper. Kein Wunder, dass es keine Vorbilder mehr gibt, Abziehbilder seid ihr! Und jetzt hopphopp in deinen Unterricht, du bist schon zu spät! Das fällt auf und wird gerügt, und dann wirst du nicht befördert…Hau ab!
SEITE 13
Witzlosigkeit ist grau und holperig wie eine Römerstraße, aber doch nicht so weitführend wie sie! Witz ist keine Witzelei und das Gegenteil vom Witzerzählen. Nein, hier war der Job ernstmatt, erspritlos. Trockenheit bis zur Verwelkung, er spürte es auf der Zunge, am Gaumen.
SEITE 22
Wir strecken uns aus bisheriger Rennposition, welch schöne Beine sie hat! Aus ihrem Sturzhelm – meinen hatte ich bei Kilometer 10 weggeworfen – schulterlange Haare, komm, sagte ich und fasste sie leicht um die Schulter. Sie bog ein wenig den Kopf nach hinten und lächelte.
Wir fahren heute noch ein wenig durch die Gegend, sagte sie. So ist es, sagte ich.
SEITE 40
Tagebuch Johannes:
Ich nervös, der neue Direktor wie der alte – meine ich – schnüffelt mir nach, ich jeden Tag unter Druck, er geht, ich höre, an meiner Unterrichtstür vorbei, wohl auch an anderen, innen lauteren Klassen, steht, geht, ich bestimme mich nicht selbst, werde, fühle mich unnötigerweise überwacht. Lauern.
SEITE 45
– Einer: Mal sehn, was gefällt. Das Leben ist lang. Mal was anderes als hier lungern. Danach komm ich groß raus, bisschen Anstrengung, naja…
– J: Große Pläne. So vom Lungern gleich ins Studium mit großem Herauskommen. Verrat mir den Trick.
– Einer: Pläne! Muss man. Das Leben ist verdammt lang, da musste…
– J: Man muss nicht. Kannst doch hier bleiben.
– Einer: Nee, kein’n Fall. Ich mach weg. Bin aktiver Mensch, und dann muss ich…
– J: Na gut. Alles später, vermut ich.
SEITE 57
Dieser Herr Jaul etwa wurde von den notenmäßig Abhängigen gnadenlos gemobbt bis zum entsetzlichen Wutschrei, der durchs Gebäude gellte, der Jaul, der später so tat, als habe er nur
hilflos geniest. Es war alles innen, vermauert, musste fensterlos für alle Auswärtigen sein, war aber nicht. Man wusste und schwieg. Schwieg immer, nicht aus Höflichkeit.
SEITE 60
Beide waren sie abgedriftet ins Überpsychotische, aber jetzt trat er auf die Straße, und alles fühlte sich wieder nach Sowieso an, nirgendwo Tiefe, Heiterkeit – nur pedantische autofahrende Tatsachen, geräuschvoll wortlos. Gibt es denn gegen das tägliche Blabla keine Spritze? Gegen den nichtigen Druck der Banalität! Die läuft, passiert, nichts geschieht, aufrechter Gang, verschlossene Gesichter.
SEITE 75
– J: Soll ich denn, lachte er böse, nur an Zeugung denken und während der Lust noch beten?!
– B: Irgendwie war es so gedacht, These und lustfremde Antithese – was gibt das? Diese zwei Thesebrocken stehen immer noch vereinzelt, lösungslos in der Gegend rum.
– J: In meinem Alter ist so manches eingefressen, das nicht mehr ausgefressen werden kann. Ich bin festgezurrt, kann aber immer noch dein unordentliches Leben.
SEITE 85
[…] und ich behaupte, dass es gar kein sogenanntes „Land“ und dessen „Dörfer“ mehr gibt. Die Medien und die gesteigerten Unterhaltungsansprüche durchs TV haben doch aus Stadt und Land eine einzige Citymaische gemacht. Die Hirninnenräume sind überall identisch tapeziert, aber es mag sein, dass ich mich in der Stadtmasse besser verstecken könnte. Zu spät, vielleicht falsch gedacht.
SEITE 96
Er und die da sind zwei verschiedene Wirklichkeiten, er will Schablonisches überwinden, gegen die eigene Skepsis, er will alles. Doch die da sind keine Vertreter von Kraftfeldern, nur Benutzer von gehaltsüberlebendsträchtigem Spezialwissen. Hier also seine naive Utopie, sein innerliches Haha, hatte er’s wirklich ernst gemeint, oder ist’s seine böse Ironie gegen sinnleere Leerläufer?!.
SEITE 98
Man weiß es längst und erfährt es dauernd, dass die Wirklichkeit in Teile zerfällt, zerstückt und durchdunkelt, kennt die vielschichtigen Problembeziehungen zwischen Denken und Handeln, Intellekt und Gefühl, Ratio und Gegenteil, Dauerkontraste, die nie ein zentrumgesteuertes Ganzes werden, Synthese immer in Kompromissform. Wie soll er halberwachsenen Jugendlichen beibringen, dass alles nur irgendwie zusammenhängt, wie das Negative erklärend schmackhaft machen, wo doch ihr eigenes Ich sie allein durchherrscht, selbst schon in disparate Einzelteile zerfallend.
SEITE 111/112
Johannes, der arme Verlassene. Welche Art Lebenskraft, Lebensirgendwas soll er lehren?
Problembewusstsein? Sensibilität? Sensibel ganz für sich selbst sind alle sowieso. Sind überhaupt Sowieso. Weg vom Ich? Dass er nicht lache oder…Er folgt pflichtig dem didaktisch weichen Lehrplan, Iphigenie forever, Brave New World, das ist kapierbar. Und dann wieder das Alltagsgesumse Schule stellt nur Pflichtaufgaben, nirgendwo freiwillig Gesuchtes, neu Verstandenes. Also muss John motivieren, zwingen, also doch Druck, geschickter, hinterlistiger. Und wer motiviert mich?
SEITE 117
Johns fünfte, wiedergleiche Neighbourhood. Bleibend, hierseiend, fester Punkt, problemresistent, weiterungsfremd. Stille, kreisrund. Sollt ich den mal duzen? Später. Neue Nähe? Möglich ist immerhin Schulterklopfen, Ehefrau Kuss auf Linksrechtswange, mundvermeidend. Später. Das sind Aussichten! Es regnet. Das Haus ist dicht, verschlossen, Wiederwendung nach innen. Draußen Pfützen, morgen soll’s Schnee…Eine Schneefräse fürs Nachbarkollektiv, Schneethematik, dann Berentungsstille. TV-Momentkultur zum Mitklatschen. Sowiesolinge.
SEITE 136
Der alte Chef wurde pensioniert. Gewöllegleich wurde nun alles Typische und Positive herausgewürgt. Man wollte ihn aber nicht „der Alte“ nennen, da er die ruhigheitere Würde dieser Bezeichnung gründlich hatte vermissen lassen. Der Nächste seiner statischeckigen Art stand schon bereit, mehrere eigentlich, extrem funktionabel, die ihren Ja-sagerischen Heiligenschein präsentierten. Ihr Hirn stets empfängnisbereit, kreativ nach außen auf keinen der immergleichen Fälle. Keine gemütvolle Zigarre, keine quicke Zigarette war vorstellbar. Laster keines, nicht mal ein kleines wie Briefmarkensammeln. Es war, als sei alles vererbt.
SEITE 138/139
– Ich: Das unumgängliche Internet für Kontakte, schnell, gezielt oder auch daneben, und die Bekannten in den Social Media sind alles „Freunde“, die man nie gesehen hat, von denen man kaum was weiß, und die man eventuell gar nicht persönlich kennen wollte. Da ist so viel Abkühlung und bloße Effizienz.
– Johannes: Von denen wir beide aber nichts wissen. Sind wir antik?
– Ich: Zumindest konservativ bis goethehinaus, aber nicht modern trendig. „Freund“ als hohles Wort. Man gießt aus Unfähigkeit einen Begriff über alles. Easy friendship. Aber ohne ein „Du“ geht fürs Ich weiterhin nichts.
SEITE 158/159
Johannes laberte also seinen Unterrichttext frontal herunter im Gefühl seiner eigenen Sinnlosigkeit. Das erodiert. Plattes Schicksal. Grundlos aufgezwungenes Minderwertigkeitsgefühl mit reaktiver Tendenz, ohne sich schlagen zu können. Sprache war weggetrocknet, hinterhältig entwässert. Ihm erwuchs keine Hilfe, kein Verständnis von anderer Seite, alles „weiter seinen Gang“, alle Kollegen waren wegschauend Inaktive, aber sehr wohl Informierte. Fuck off!
SEITE 168
Tätigkeiten haben eingeschränkte, kleinräumige Spezialität, das weiß man schon lange, aber es ändert sich nichts, keine Tendenz zu weiteren, neueren Gedanken- und Handlungsgängen. Das Iden-
tische stellt still, beruhigt, wird auch gerne Tradition genannt, ist diese so aber nicht, sondern bloße Repetition.
SEITE 184
– Johannes: Sigi, du Rumtreiber, hast du irgendwann mal gearbeitet?
– Sigi: Hab mich in vielen Jobs rumgetrieben, aber sie haben mich alle immer entlassen und mich nicht interessiert.
– J: Bist du faul?
– S: Am Anfang war’s okay, dann immer dasselbe für die immer bescheidenen Banknoten am Ende. Da bin ich abgehauen.
– J: Abgehauen worden.
– S: Abwechslung nur durch wechselnde Jobs. Nur gewisses Interesse, dann wieder Flucht.
– J: Ist’s denn jetzt in deinem Einmannzelt interessanter?
– S: Befehle gibt’s keine mehr. Ich werkel nur, was ich will. Reich wirste da nich. Und wenn ich faul bin, bin ich faul. Ich bin meine Regelmäßigkeit, irgendwann frag ich mal wieder bei…weiß nich…
SEITE 185
Dieser Rob, den alle duzten, aber nicht kannten, stand daneben und grinste, denn er hatte die Macht: Seine ursachlose Fete ging ihren Unterhaltungsgang, war Party, Come together, ne Art Feier von nix, Entertainment, bloßer Zeittotschlag, Flirt hier und auch da, Spontanzustand, über den Johannes mit der stylisierten Barbara ins Tiefweitere hinaus war, und sie trotzdem als seine Schöne bestaunen ließ. Rob staunte nicht gerne, er wollte haben. Die Distanz anderer Gäste hier blieb bis auf Seitenblicke oder Direktglotzen erhalten, der Talk, der Chat thematisch personenweise veraltet
wie Kronleuchter, alle äußerlich in eigenem Vorzeigesinn gestylt, ge- und ver-kleidet, aber jedes Vorgezeigte, dachte Johannes, ist bloß Anmaßung, denn der thematische Bewusstseinsumfang war überall gering und ersoff samt Stylisierung in teurem Champagner.
SEITE 189
Ich habe bei Rob’s „Alles“ so ein zweifelndes Undsoweitergefühl, ob das so offen weitergeht. So viele Ideen hat er selbst nicht. Aber er meint, er habe uns alle in der Hand mit seinen unterhaltsamen Betörungen. Und von dieser Illusion lebt er. Er denkt rosa. Will nur Bejahen unangestrengt und leichthin. Er braucht uns, wir ihn. Diese reziproke Verwiesenheit kenne ich doch schon ganz woanders her.
SEITE 196/197
Von den Kollegen ging nichts aus, sie trotteten eben, keiner schien je ein Buch zu lesen, Museumsbesuch o. ä.?, um ihm etwa nur einmal geistige Anregung durch erwähnende Aufforderung zu bieten. Latschten jobgequält dahin, alles Job, von erwählter Berufung keine Spur. Geistige
Handwerker, pädagogische Fächerlinge, Schubladenbewohner, Schüler lernten gequält. Das Lehren hatte ihm anfangs gefallen, blieb aber endlich ohne das von ihm erwartete Lernecho. Umfeld bequem stupide. Das war, eifrig wie er war, alles so nicht vorauszusehen. Er fragt schon wieder: Was soll ich hier?!
SEITE 198/199
Das Weib war nämlich innen und außen schön, da kann man nicht arbeiten, und er glaubte, dass diese Meinungserkenntnis ihn auch wegen der Neuigkeit der Beziehung ergriffen hatte. Da hatte er sich nämlich schon oft getäuscht. Neuigkeit war ihm bisher immer eine angenehme Normalfreundlichkeit gewesen, die später in Routine überging. Das schien ihm hier nach drei Stunden anders, er fand aber auch, dass er sich in letzter Zeit oft verliebt hatte, weil…er hatte
jetzt keine Zeit für die Antwort! Beide gingen unter anderen schwatzhaften Leuten den Fluss entlang, redeten, verstanden einander, außer dass sie positiv, er negativ, auf Schule zu sprechen waren. Nach also drei Stundenharmonie, posi und nega, packte er sie an den Oberarmen, schüttelte sie heftig gefährlich für ihre Halswirbelsäule und sagte laut: Ich glaube, ich liebe Dich!
SEITE 205/206
Barbara war zurückverschwunden nach Rumänien, woher er nach Tagen handyweise las: „Ich bin weck – zu fiel Arbeit – Ich liebe dij (dich)“. – Ihre Erschöpfung war größer gewesen als ihre Liebe, und ihre neuliche ornamentale Aufmachung war nur letztes Aufflackern ihrer Kräfte gewesen. Er wollte ihr antworten, wusste aber erschöpft nicht, was. – Später: „Ich verstehe Dich
sogar und leider. Du hättest das anders machen sollen. Nicht panisch flüchten. Mit mir reden zum ändern und verbessern. Hier war Chaos wie in Deinem Kopf. Ich liebe Dich!“
SEITE 210/211
Rituelle Altertümer, zu denen man sich kindlich gerne zurücklehnt. Neumodisches Mittelaltergetue, schimpfte Johannes, es gibt keine Geister mehr, und kaum Geist, den man aber lieber einfangen sollte. Alles Verquerte tummelt sich heute in der Psychoanalyse und ringt
um Verständnis und Heilung.
SEITE 220
Auch mit Robert bestand keine intelligente Gemeinsamkeit, Johannes ließ ihn reden, ließ dessen Ich sich verbreiten, und man war zufrieden. Rob war nur Oberfläche, was ja begrifflich logisch auch auf eine Unterfläche hinweisen könnte. Rob lächelte passend, und seine Flächigkeit war die Bedingung, um seinen Haufen „Kohle“ zu machen. Rob war lieb und glatt, und dementsprechend ging Johannes mit ihm um.
SEITE 243
Und die Defizienz an Heiterkeit an seinem Dienstort war nicht Enthaltsamkeit, sie alle waren schlicht unheiter, beamtisch espritlos. Der Spiritus war nicht vergangen, er war nie dagewesen. Lässt sich der Alltag so ohne Fluchtgedanken durchmachen?
SEITE 245


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